Max-Weber-Schule Gießen

Erfahrungsbericht Fachschulstudium

Der Weg von der Medizinischen Fachangestellten in die Selbständigkeit im Bereich Marketing

Bild Kristina Schott

Die Medizinische Fachangestellte verließ die Fachschule für Betriebswirtschaft in der Vollzeitform 2017 als “staatlich geprüfte Betriebswirtin”. Vor einigen Monaten zog sie in die Schweiz und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit mit einer eigenen Marketingagentur.

Was waren damals deine Ziele für die Weiterbildung?

Nach meiner Berufsausbildung als Medizinische Fachangestellte war mir schnell klar, dass ich noch mehr wollte. Die persönliche Weiterentwicklung sollte erst mal weiter gehen. Ich wollte etwas draufsetzen, das mir beruflich viele Wege eröffnet. Dafür erschien mir ein Studium der Betriebswirtschaft als geeignet. Um das aber aufnehmen zu können, musste ich zunächst die Fachhochschulreife erlangen. Nach diesem Abschluss begann ich dann mein Betriebswirtschafts-Studium an der Uni in Marburg. Nach drei Semestern wurde mir aber klar, dass ich mehr Praxisbezug brauche, um die Dinge besser nachvollziehen zu können und an den Themen auch Spaß zu haben. Ich suchte also eine alternative Möglichkeit, den Betriebswirt zu machen. Außerdem schwebte mir damals schon vor, langfristig meine eigene Chefin zu werden…

Was hat dir die Weiterbildung – unabhängig von den ursprünglichen Zielen – gebracht?

Ich habe mich persönlich weiterentwickelt. Mein Englisch wurde besser. Ich habe tolle Mitschüler*innen gehabt und Freundschaften geschlossen. Ich konnte das kaufmännische Wissen in vielen Bereichen vertiefen, was auch wieder neue Interessen weckte. Manche Bereiche sind auch für private Angelegenheiten Gold wert, wie Recht und Steuern.  

Außerdem kam ich durch die Weiterbildung auch meinem langfristigen Ziel näher, mich selbstständig zu machen. Letztlich hat das aber noch ein wenig gedauert, weil ich das Gefühl hatte, dass ich durch ein Angestelltenverhältnis in der Marketing-Branche noch einige Erfahrung sammeln sollte. Nach drei Jahren war ich soweit, mein Wissen und Können für meine eigene Firma zu nutzen. Mittlerweile mache ich das Marketing für zwei Unternehmen und da die beide in der Schweiz sind, bin ich auch dorthin gezogen. Und mit diesem beiden Auftraggebern bin ich augenblicklich – weil (noch) allein – auch voll ausgelastet.

Hat sich ein Netzwerk von guten Geschäftskontakten gebildet durch die Weiterbildung?

Definitiv, gerade durch die Abschlussarbeit im Schwerpunkt. Dort ist es natürlich wichtig, sehr viel Energie reinzustecken, damit man diese Kontakte im Anschluss nutzen kann und auch den Betrieb und das Thema gut auszusuchen.

Wie wichtig ist die Schwerpunktwahl für dich gewesen?

Für mich war die Schwerpunktwahl sehr, sehr wichtig. Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich darüber genau Gedanken zu machen – denn die Schwerpunktwahl erleichtert nachher die berufliche Tätigkeit. Marketing war der Bereich, in dem ich beruflich tätig werden wollte, und daher habe ich diesen Schwerpunkt gewählt. Und Marketing ist ja jetzt auch der Gegenstand meines Unternehmens.

Wie fordernd waren diese 2 Jahre für dich?

Es war anstrengend und auch fordernd. Das sollte es aber meiner Meinung nach auch sein. Und wenn es einem Spaß macht, dann verzichtet man doch auch gerne mal auf die ein oder andere Party. Man kann ja alles nachholen, wenn es geschafft ist und man den Abschluss in der Tasche hat.

Welche Zusatzangebote hast du genutzt?

Ich habe den AdA-Schein (Ausbildung der Ausbilder) gemacht. Wenn Corona nicht gekommen wäre, dann wäre ich als Ausbildungsbeauftragte bei meinem letzten Arbeitgeber eingesetzt worden. Dort gab es nämlich in meiner Abteilung sonst niemanden mit diesem Schein. Sogar die Personalleiterin dort hatte keinen.

Generell finde ich die Zusatzangebote sehr wertvoll – nirgends bekommt man die Möglichkeit in diesem Umfang.

Was würdest du gerne noch loswerden – ggf. als Tipp für Studienanfänger?

Bei der Jobsuche im Anschluss an die Weiterbildung ist es wichtig, einen Einstieg zu bekommen. Viele Firmen suchen meistens jemanden mit Berufserfahrung und deshalb muss man erst mal einen Fuß in die Tür bekommen. Daher sollte man nicht zu fixiert auf das Einstiegs-Einkommen schauen, sondern sich auch überlegen, wie viel man in der angebotenen Position lernen kann, wie diese einen weiterbringt, wie ggf. die Chancen sind, das Einkommen zu steigern.

Ich denke außerdem, dass es sehr wichtig ist, sich seine Ziele möglichst früh und genau bewusst zu machen und sie frühzeitig anzugehen. Wenn man nicht weiß, wo man nach dem Abschluss hin möchte oder während der Ausbildung nichts für nach dem Anschluss macht, ist es schwierig, danach eine Arbeit etc. zu finden. Ich habe bereits 9 Monate vor dem Abschluss angefangen, meine Bewerbungsunterlagen aufzubereiten und mir schon kleine Nebenjobs im Marketing zu suchen, um Erfahrungen von der Pike auf sammeln zu können.

Denjenigen Personen, die wie ich einen Praxisbezug brauchen und denen die Uni zu theoretisch ist, kann ich diese Weiterbildung empfehlen.

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